Freitag, 28. August 2015

Ballast im Kopf

Und da meldet er sich wieder pünktlicher als die Pünktlichkeit selbst,
der verehrte Herr Wecker,
der mir so auf den Wecker geht, dass ich ihn am liebsten erwürgen würde, 
so dass ich ungestört weiter schlafen kann
Ich hatte doch noch einen so wichtigen Auftrag zu erledigen,
die Welt zu retten und nicht aufgrund des Andersseins schräg angeschaut zu werden, sondern dafür umarmt zu werden
Im Traum
Doch Herr Wecker hat gerufen und die Realität mich eingeholt
Überholt,
denn es ist schon viel zu spät
Nicht zögern
und den Körper auf „aufrechten Gang“ umschalten
Aber es ist doch so schwer den schweren Kopf oben zu halten
Das Gleichgewicht zu halten
mit der Last, die darin schwebt, müsste man schon einen Nobelpreis erhalten
Draußen ist es so hell, einfach zu grell
Die Sonne hasst mich, denn heute strahlt sie mit 40 Grad auf mich ein,
als müsste ich im Schwitzkasten ausschwitzen,
dass ich viel zu langsam für dieses Leben bin
So ist das Leben eben,
denkt sich die Sonne und verzieht sich pünktlich wieder
Am liebsten würde ich mich einer OP unterziehen, in der ich Rollen in die Füße operiert bekomme,
um zu schweben, nach höherem zu streben, abzuheben            
Doch das kann ich mir niemals leisten
Ich müsste schon so etwas erfinden
Wie eine Pille der Toleranz, 
die jedem verschrieben werden kann,
der Ausländer oder Andersdenkende nicht abhaben kann, ob Frau, ob Mann
Denn diese Menschen gibt es überall
und werden immer lauter
Wie ein Luftdruckhammer,
der das Land zum beben bringt
Doch  ich kauf' mir Ohropax, hab mir diese Freiheit genommen,
um dem zu entkommen
Lasse mit dem Ohropax im Ohr lieber Taten sprechen,
um diesen Hammer zu zerbrechen
Solch‘ tausend naive Gedanken,
habe ich wohl dem Ballast im Kopf zu verdanken
Tick, tack, tick, tack
Die Zeit ist knapp
Rennt viel zu schnell vorbei
Wie Usain Bolt
Ohne hold
Ich glaube,
ich gehe mal beten, 
um all den Stress zu zertreten
Denn das ist das einzige,
um zu mir selbst zurück zu gelangen
Dieser Moment
So zeitlos, so unbefangen.






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